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Entwurf zur Konzentration der Verwaltung und Reduktion des Gebäudebestandes stehtv

Bensheims Evangelische Nachbarschaft im Prozess „EKHN 2030“

Die Evangelische Kirche macht nicht nur das Glockenläuten und die sonntäglichen Gottesdienste aus. Die Kirchengemeinden vor Ort bieten für alle eine Fülle an Sozialarbeit, Bildungsarbeit, Kultur in Sachen Musik oder Darstellenden Künsten, Vorträge zu Themen des Zeitgeschehens, Gruppen und Kreise für alle Generationen, dazu Kindertagesstätten mit zahlreichen Gruppen.

Die Evangelische Kirche macht nicht nur das Glockenläuten und die sonntäglichen Gottesdienste aus. Die Kirchengemeinden vor Ort bieten für alle eine Fülle an Sozialarbeit, Bildungsarbeit, Kultur in Sachen Musik oder Darstellenden Künsten, Vorträge zu Themen des Zeitgeschehens, Gruppen und Kreise für alle Generationen, dazu Kindertagesstätten mit zahlreichen Gruppen.

Diese Angebote werden gerne wahrgenommen. Zugleich werden diejenigen, die Mitglied in den Kirchengemeinden sind und sich engagieren, immer weniger. Gründe hierfür sind zum einen die demographische Entwicklung in Deutschland, zum anderen, dass viele Menschen, die Kirchensteuer zahlen würden, aus der Kirche austreten.

Aus diesem Grund hat die Kirchensynode der Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) den Zukunftsprozess „EKHN 2030“ ins Leben gerufen. Dieser nimmt die Reduktion der Bauunterhaltungskosten in den Fokus, verfolgt zugleich aber das Ziel, die kirchliche Arbeit durch Haupt-, Neben- und Ehrenamtliche weiterzuentwickeln. Kirchengemeinden haben sich seit 2023 im gesamten Gebiet der Landeskirche zu sogenannten „Nachbarschaften“ zusammengefasst und strukturieren ihre Arbeit vor Ort auf dieser Grundlage neu. Die fünf Bensheimer Kirchengemeinden Michael, Stephanus, Gronau-Zell, Schönberg-Wilmshausen und Auerbach sind in der sogenannten „Nachbarschaft Bensheim“ zusammengefasst.

Da die Finanzierung der kirchlichen Gebäude ab dem 1. Januar 2027 von der EKHN neu konzipiert wird, hat die Nachbarschaft Bensheim eine Gebäude-AG ins Leben gerufen, in der alle Kirchengemeinden vertreten sind. Diese AG hat unter den Vorgaben der Kirchenverwaltung (Reduktion der aus zentralen Kirchensteuermitteln finanzierten Versammlungsfläche von 1.407 m² auf 570 m² und die Einteilung der Gebäude in Finanzierungskategorien) in zahlreichen Sitzungen und nach sorgfältigem Abwägen einen Bemessungsplan für ihre Gemeinde- und Pfarrhäuser erarbeitet. Alle fünf Kirchenvorstände haben diesem Plan zugestimmt und beschlossen, ihn am 28. März der Dekanatssynode zur Abstimmung vorzulegen. Der Gebäudebedarfs- und Bemessungsplan der Bensheimer Nachbarschaft stellt sich nach den drei vorgegebenen Finanzierungskategorien wie folgt dar:

-         Bei Gebäuden, die in Kategorie A eingeteilt werden, wird es eine Fortführung der bisherigen Finanzierung aus Mitteln der Landeskirche geben. In diese Kategorie werden auf Vorschlag der AG alle eigenständigen Kirchengebäude der Nachbarschaft gehören sowie das Gemeindehaus der Kirchengemeinde Gronau (Märkerwaldstraße) und das Gemeindehaus der Michaelsgemeinde in der Darmstädter Straße sowie die Pfarrhäuser in der Eifelstraße und der Philippshöhe.

Im Gemeindehaus der Michaelsgemeinde in der Darmstädter Straße wird zukünftig das Verwaltungszentrum der Bensheimer Nachbarschaft liegen. Die bisherigen fünf Gemeindebüros werden an diesem Ort zusammengeführt.

-         Gebäude in Kategorie B erhalten lediglich eine substanzerhaltende und für den Betrieb notwendige Finanzierung aus Mitteln der Landeskirche. Dazu wird das Auerbacher Gemeindezentrum in der Bachgasse gehören sowie die Pfarrhäuser in Gronau, in der Darmstädter Straße und Am Bildstock. Für die Pfarrhäuser Im Lerchengrund und in der Hemsbergstraße gibt es eine befristete B-Kategorisierung, solange sie noch als Dienstwohnungen gebraucht werden.

-         Gebäude in Kategorie C werden keine Finanzierung aus Mitteln der Landeskirche mehr erhalten. In diese letzte Kategorie werden das Gemeindehaus Süd der Michaelsgemeinde (Hemsbergstraße) und die Gemeindezentren der Stephanusgemeinde (Eifelstraße), in Schönberg (Am Rosengrund) und in Zell (Auf der Mauer) gehören.

Die Kirchenvorstände, deren Gemeindehäuser nicht weiter landeskirchlich finanziert werden (Kategorie C), sind bereits in der Planung, wie ihre Gebäude teilweise alternativ genutzt und teilweise als kirchliche Häuser weiterhin gesichert finanziert werden können. Bis zum 01.01.2027 beginnt nun eine intensive Zeit der Gebäudeentwicklungsplanung.

Bei Fragen und Ideen hierzu können sich Interessierte an die jeweiligen Kirchenvorstände wenden (kirchengemeinde.gronau@ekhn.de; Kirchengemeinde.Schoenberg-Wilmshausen@ekhn.de; stephanusgemeinde.bensheim@ekhn.de).

Parallel zur Gebäudefrage befasst sich die Bensheimer Nachbarschaft in einer Steuerungsgruppe mit ihrer zukünftigen Rechtsform. Derzeit erarbeitet sie zur Bildung einer "Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Bensheim" eine Satzung, die den fünf Kirchenvorständen im Laufe des Jahres zur Abstimmung vorgelegt werden soll.

Anfang des Jahres konstituierte sich zudem das multiprofessionelle Verkündigungsteam. Dies besteht aus Propsteikantor Christian Mause, Gemeindepädagoge Arik Siegel und den Pfarrerinnen Almut Gallmeiner, Mareike von Nordheim und Claudia Pisa sowie den Pfarrern Christof Achenbach, Dr. Philip Geck, Markus Keller, Oliver Mattes und Lukas von Nordheim. In der Zusammenarbeit des Verkündigungsteams sollen Ressourcen effizient genutzt werden, um neue innovative Konzepte in der Verkündigung und der Gemeindearbeit zu entwickeln.

Der Zukunftsprozess EKHN 2030 wird Veränderungen mit sich bringen, in die sich die Gemeindemitglieder der Kirchengemeinden hineinfinden und an die sie sich gewöhnen müssen. Die Verantwortlichen in den Kirchenvorständen sind sich jedoch einig, dass die nötigen Umstrukturierungen auch Chancen in sich bergen: In Zeiten, da Abschottung und nationale Alleingänge en vogue zu sein scheinen, verbinden sich Kirchengemeinden und suchen den Kompromiss, das Gemeinsame und die Mitte. Gemäß dem Jesuswort aus dem Johannesevangelium (15,5): „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben, wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht“, ist es Anliegen der Kirchengemeinden, gemeinsam in der Vielfalt „Frucht zu bringen“ für alle Menschen in Bensheim und seinen Ortsteilen.

Die Kirchenvorstände laden daher dazu ein, sich mit Ideen, Anregungen und Rückmeldungen an sie zu wenden und Gottesdienste und Aktivitäten der anderen Bensheimer Kirchengemeinden zu besuchen, um einander kennenzulernen und miteinander neues kirchliches Leben zu entwickeln.


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